Sonntag, 13. September 2015


Frankreich, Saulieu (Côte-d'Or):
Basilika Saint-Andoche, 1125 - 1150/60 erbaut.



 Es ist gar nicht so leicht, Fotos von dieser Kirche zu machen,
da sie überall zugebaut ist.



Angeblich gab es bereits zu Beginn des 5. Jhdts.
hier eine Kapelle für den Missionar und Märtyrer Andochius. 

722 wurde erstmals eine Basilika an dieser Stelle erwähnt,
sie fiel aber 731 den Sarazenenstürmen zum Opfer.

843 wird der karolingische Bau an den Bischof von Autun übergeben,
1109 erfolgte die Übertragung der Reliquien in den Besitz der Kirche.




1125 veranlasst Bischof Etienne de Bâgé einen umfassenden Neubau.

Chor und Querhaus der um 1150/1160 vollendeten Kirche
werden um die Mitte des 14. Jhtds.
von den Truppen Eduards III. zerstört.




Auch die 1869 durchgeführte Restaurierung
wirkt sich nachteilig auf die Kirche aus.



Hier das nördliche Langhaus
mit einer stilisierten Schäferherde.



 Die Skulpturen des Westportals fielen den Zerstörungen
 der Französischen Revolution zum Opfer. 



Nur der obere Teil des Tympanons ist noch erhalten.



Das Kircheninnere beeindruckt durch 
sein hohes Mittelschiff ...



... mit dreiteiligem Wandaufbau.



Die Seitenschiffe sind niedriger
und bereits mit gotischen Spitzbögen eingewölbt.



Erst 1704 ersetzte dieser schlichte Polygonalchor
 die ursprüngliche Ostanlage.



 Unter dem Hauptaltar befindet sich
das Grab des Heiligen Andochius.



Berühmt ist Saint-Andoche
aber für seine ungewöhnlich plastischen Kapitelle.

Rechts, auf der Südseite, 
sieht man vom Eingang aus in Richtung Chor gehend: 

1. Pfeiler: Zwei Drachen, Symbol für Chaos und teuflische Mächte.



2. Pfeiler: Der Auferstandene erscheint Maria von Magdala.



3. Pfeiler: Selbstmord des Judas wie in Autun.



4. Pfeiler: Flucht nach Ägypten wie in Autun.



Die Kapitelle von St. Andoche sind zeitlich 
nach den Kapitellen von Autun entstanden. 

Die Steinmetzarbeiten in Saulieu stammen möglicherweise 
von einem der Schüler des Meisters Gislebertus von Autun,
denn sie sind plastischer als jene.



 Hier die Kapitelle an der Nordseite: 

2. Pfeiler: Der Prophet Bileam und seine Eselin,
die ihn auf einen Engel aufmerksam macht, 
der sich ihnen in den Weg stellt.



3. Pfeiler: Die Versuchung Jesu Christi.



4. Pfeiler: Zwei Wildschweine im Kampf miteinander. 



5. Pfeiler: Akanthusblätter, 
in der Romanik ein Symbol für Auferstehung und Unsterblichkeit.







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